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10.06.2015

“Mir gibt das neue Motivation, etwas Neues zu wollen”

Neues aus der Reihe: Wer sind die Rocker, was bewegt sie in ihrer Arbeit, was wollen sie bewegen? In einer Reihe stellen wir Menschen aus dem ROCK YOUR LIFE! Netzwerk vor.

Heute: Christin Schitteck, 25. Sie ist Mitgründerin von ROCK YOUR LIFE! Lüneburg, arbeitete dort als Mentoringpaarkoordinatorin. Im Gespräch erzählt sie, warum sie nach ihrem Bachelor in Wirtschaftspsychologie tischlert und welche Rolle Pusteblumen in ihren Seminaren als ROCK YOUR LIFE! Trainerin spielen. Ein Interview von Mathias Hamann.

Wie bist Du zu ROCK YOUR LIFE! gekommen?

Ich hab eine Initiative gesucht, wo ich mich neben dem Studium her engagieren kann. Aber ich fand nichts, wo ich dachte, da will ich neben meinem intensiven Studium Zeit investieren. Dann habe ich auf einer Infoveranstaltung von ROCK YOUR LIFE! gehört und gedacht: YO! Es gab noch zwei Mädels und wir drei haben dann auch gesagt: YO! Dann sind wir nach Berlin gefahren zum Gründungsworkshop und dann war das Ding geritzt. Das war 2011.

Was hattest Du für Funktionen?

Ich war immer „nur“ Orgamitglied. Denn ich war im Ausland und das hat sich nicht gelohnt, da ein Amt zu übernehmen, nach der Rückkehr wurde ich Mentoring-Paar-Koordinatorin und habe fünf, sechs Metoringpaare betreut.

Warum hat Dir das nicht gereicht, warum hast Du die Trainerausbildung gemacht?

Ich war schon immer sehr überzeugt vom ROCK YOUR LIFE! Konzept und ich wollte eh Trainer oder Coach werden. Die Trainerausbildung ist für mich eine niedrigschwellige Chance, in diese Richtung zu gehen und gleich Verantwortung zu übernehmen.

Was inspiriert Dich an den Mentoringpaaren, die du in Deinen Seminaren hast?

Ich finde es süß, dass beide Seiten total unsicher sind und Angst haben und sich dann finden. Das ist so wunderbar zu sehen, wie wir doch alle gleich sind. Wenn ich dann merke, wie sie sich dann miteinander verbinden, wie sie ihre Beziehung aufbauen – das finde ich total schön. Dieses Verbinden klappt auch, wenn beide sehr unterschiedlich sind.

Was gibt Dir das?

Mir gibt das neue Motivation, etwas Neues zu wollen in der Welt. Weil ich sehe, dass es immer wieder Leute gibt, die offen sind und auch noch etwas Neues, etwas bewegen wollen. Für mich ist es schön, gerade auch in den Seminaren das Gefühl zu haben, dass ich diejenige bin, welche die Klebeflasche führt.

Was meinst Du damit?

Naja, die Anziehung der beiden  – Mentor und Mentee – ist ja schon da, ebenso die Kontaktfläche. Aber mein Seminar mit den Methoden, dem Input und dem Rahmen, das wirkt wie Kleber, der beide noch mehr aneinander bindet.

Dein Seminar ist eine Klebeflasche?

Ja, aber ein anderes Bild ist auch: Die Teilnehmer sind die Schirmchen an der Pusteblume,  – in dem kleinen Samen an jedem Schirmchen steckt schon alles drin, was sie zum wachsen brauchen, so wie alle Teilnehmer ihre Interessen, Stärken, Inspirationen, Werte und das Potenzial für alles, was sie sich wünschen, in sich tragen. Die Seminare sind dann der Wind, der sie in die Welt hinausweht, sodass sie woanders Wurzeln schlagen, sich entfalten und wiederum andere berühren  können – in ihrem eigenen Leben.

Zum Thema eigenes Leben und sich hinauswehen lassen, du hast nach dem Studium die Tischlerei ausprobiert – ein Jahr Berufsschule mit je zur Hälfte Praxis- und Theorieunterricht. Warum?

Ich wollte nach meinem Bachelor mal weg von der der ganzen Kopfarbeit und hatte den Wunsch nochmal etwas Handwerkliches zu machen.  Auch weil ich nach dem Studium das Gefühl hatte, nicht wirklich kompetent zu sein, weil man im Studium eben doch viel anreißt, aber oft an der Oberfläche bleibt und eben keinen „Beruf“, manchmal nicht mal ein festes Aufgabenfeld, hat. Ich wollte mich in einem ganz anderen Bereich als bisher ausprobieren und mit dem abgeschlossenen Kapitel Studium hatte ich das Gefühl vielleicht das erste Mal in meinen Leben einfach nochmal ganz frei und nur für mich entscheiden zu können, was ich mit meinem Leben machen will. Die ROCK YOUR LIFE!- Seminare haben da einen ganz schönen Einfluss auf mich gehabt, weil sich die Grundbotschaften wie z.B. „Du bist der Meister deines Lebens“ ganz schön tief eingeprägt und mir den Mut gegeben haben, einfach nochmal diese Ausbildung anzufangen. Das spannende ist, dass ich dem darauf folgenden einem Jahr Berufsschule mit 50% Praxis- und 50% Theorieanteil gemerkt habe, wofür ich wirklich brenne, nämlich Seminare zu geben, immer wieder mit neuen Menschen zu arbeiten, vor Gruppen zu stehen, draußen in der Natur zu sein und Samen zu setzen. Somit habe ich beschlossen die Ausbildung nicht zu Ende zu machen, sondern freiberuflich als Trainerin im In- und Outdoorbereich zu arbeiten.

Und, wie hat es Dich bereichert?

Das Jahr hat mich in vielerlei Hinsicht bereichert: Durch die Berufsschule und auch die Praktika in Betrieben habe ich  eine ganz neue Lebenswelt kennengelernt; ich habe gemerkt, dass ich keine zwei linken Hände habe, sondern eigentlich sogar ganz gut bin; ich habe gespürt, dass ich andere Leute (Freunde, Familie, meine Mitschüler in der Berufsschule, meine Kollegen im Betrieb) zum Nachdenken über ihr Leben anrege, indem ich etwas anders mache (nämlich nach dem Studium eine Ausbildung anfange) und nicht bereit bin Dinge einfach so hinzunehmen oder laufen zu lassen; und – für mich das Wichtigste – von allem, ich habe erfahren, dass es überhaupt nicht darauf ankommt, was ich mache, sondern wer und wie ich bin und das mit diesem Vertrauen in mich selbst auch das Vertrauen ins Leben kommt und eigentlich nichts schief gehen kann!

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